Die Propyläen, der Aufgang, das Streben, die Verwandlung

(029) Mythologem: Reinheit. Die Propyläen sind nicht einfach irgendwelche Stufen, die auf ein Plateau führen, wo angeblich heidnische Wesenheiten den Menschen unhold waren. Die Propyläen stellen die singuläre Verwirklichung des ewigen Ortes dar, an dem sich die Entelechien wahlverwandtschaftlich zu einem Entwicklungsdialog treffen können, bevor sie dann in die Bereiche gehen, wo die Göttinnen und Götter auf sie warten. Wer allerdings meint, sie oder er könnte ohne innere erwartungsvolle Achtung, sehnsüchtige Anteilnahme mit der transzendentalen Welt in Kontakt kommen, der wird bitter enttäuscht. Kein Staubkorn aus der Hyle darf hineingetragen werden. Alle selbsthaften Gedanken und Gefühle müssen verebben. Auch Handlungszwecke und -absichten haben sich zu verabschieden. Erst wenn das reine Suchen nach dem Weltengrund sich Bahn bricht, erst dann erkennt der Mensch das tiefe Weiß der Marmortreppe und der Säulen, erst dann sieht er die Propyläen als den Aufgang zu den Plejaden, erst dann wird das Vernunftwesen im Zwischenreich von den Nymphen der Artemis nach vorn, nach Neu-Weimar begleitet, erst dann verwandelt Hephaistos selbst sein Bewußtsein, welch’ eine Glückseligkeit erfährt da der Mensch in seiner Würdigkeit, denn auch die Soziale Plastik erfährt mit ihm eine Formveränderung.

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